Als eine der hannoverschen Punkbands der ersten Stunde und inspiriert durch den RAMONES Song "Cretin Hop" gründeten sich die CRETINS 1979 in Hannover in folgender Urbesetzung:

M.O.F. Remmington: Gesang
Thomas Tier: Schlagzeug
Trans Barbie: Bass
Hoss: Gitarre

Die ersten selbst geschriebenen Songs, die entstanden waren u.a. "Diskofucks", "Fixer", "Dachau Disco" etc.

Die CRETINS waren zu jener Zeit gleich sehr aktiv und spielten zahlreiche vielbeachtete und auch legendäre Gigs im ganzen Land.

Das hannoversche Label NO FUN RECORDS wurde schnell auf die Band aufmerksam und produzierte nach dem Beitrag "Dachau Disco"auf dem Live - Sampler "HanNOver FunFunFun" (aufgenommen beim berühmt-berüchtigten "No Fun Festival" in der Glocksee in Hannover im März 1980) die inzwischen zum Kultobjekt avancierte 3track 7" EP "Samen im Darm" (erschienen im Herbst 1980). Diese Single enthielt bereits den Punkklassiker "Samen im Darm", der in den frühen Neunzigern von niemand geringerem als den DIE ÄRZTE auf ihrer "Bullenstaat"7" EP (später auf CD) gecovert wurde.

Nach einer Schaffenspause von ca. zweieinhalb Jahren, während derer einzelne Mitglieder u. a. bei anderen legendären Bands wie ARISTOCATS, KALTWETTERFRONT und vor allem BLUT + EISEN aktiv waren, juckte es den CRETINS Anfang 1984 wieder in den Fingern und sie meldeten sich leicht umbesetzt zurück.

Das Hamburger Label "Weird System" veröffentlichte zunächst zwei neue Titel auf dem "Keine Experimente Vol.2" Sampler, sowie eine Splitsingle mit Blut + Eisen, bei denen Thomas Tier ebenfalls Schlagzeug spielte. Der CRETINS Beitrag zu dieser Single war eine Neuaufnahme von "Dachau Disco", nun mit geändertem Text, der alle bis dahin eventuell entstandenen Faschismus-Vorwürfe endgültig verstummen ließ.

1985 änderten die CRETINS ihren Musikstil mehr als deutlich: Menne Reimann sang nun in Englisch und die Band versuchte sich an einem deutlich poppig- / rockigerem Sound zu hören auf der im ebenfalls bei "Weird System" erschienenen 10" Mini LP (limitiert auf 1000 Stück auf weißem Vinyl – handnummeriert) "Man Between Walls", ein Produkt, welches von der angestammten Hörerschaft der CRETINS mit doch eher - vorsichtig ausgedrückt - gemischten Gefühlen aufgenommen wurde.

1986 war dann der endgültige Wendepunkt für die CRETINS: sie hatten zahlreiche Liveauftritte und arbeiteten unter der Regie eines Berliner Produktionsteams an Studiosessions für ein Album, das dann letztendlich aber doch nie erscheinen sollte. Dennoch rumorte es innerhalb der Band und Thomas Tier verließ Ende 1986 endgültig die CRETINS um andere musikalische Wege mit seinem, seit 1980 bestehenden Avantgarde-Projekt CLOSEDUNRUH zu beschreiten. Die CRETINS nannten sich kurz darauf in "Fun Fun Crisis" um, spielten noch ca. 3 Jahre lang in wechselnden Besetzungen und veröffentlichten Platten, lösten sich dann aber 1989 endgültig auf.

CRETINS - Die Rückkehr der glorreichen Vier

Auf Initiative von Thomas Tier fanden sich die Cretins im Spätsommer 2005 in neuer Besetzung wieder zusammen, um genau da weiter zu machen, wo sie 1984 aufgehört hatten: beim Punkrock mit deutschen Texten. Von der Urbesetzung sind noch dabei:

Menne "M.O.F. Remmington" Reimann: Gesang / Gitarre
Thomas Tier: Schlagzeug / Gesang

Neue Mitglieder sind:

Krösus (ex-Blut & Eisen / Kybernetiks / Y – Fronts ): Bass
Jenzzz (ex-Phosphor / Der Moderne Man / Smarties,
noch Gigantor): Gitarre / Gesang

Die einzelnen Mitglieder der neuen CRETINS Besetzung haben über die Jahre in unterschiedlichsten Bands und Projekten, teilweise auch zusammen, ihre Erfahrungen gesammelt, die nun in dieser neuen Bandbesetzung voll zum Tragen kommen. Alte und neue Stücke werden kraftvoll und mit Herz und Seele gespielt.

Erstes Zeichen der neuen Aktivitäten ist die Wiederveröffentlichung der "Samen im Darm" Single im 12" Format (G-Force Records). Versehen mit drei unveröffentlichten Bonus Live Tracks vom "No Fun Festival" 1980, ist dieser Klassiker dann endlich auch wieder für jeden erhältlich.

Ein Album ist bereits in Arbeit, Live Shows folgen.